Ugento
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Ugento ist mit einer rüstigen alten Dame zu vergleichen, deren Alter, Anzahl der Ehemänner und Schmerzen schwer zu schätzen sind. Ugento war vor allem eine messapische Stadt, reich und mächtig, dann wurde sie zur römischen, normannischen und schließlich schwäbischen Dame. Sie hat brutale Plünderungen und Invasionen durchgemacht, und behält dennoch ein lebhaftes und schwungvolles Aussehen. Es ist sicher die Meeresluft und der Charme einer Kunst- und Geschichtsstadt, die ihr Gesicht immer lächelnd und jugendlich erscheinen lassen.
Ugento ist eine Stadt ewiger Schönheit, die die Falten ihrer Vergangenheit nicht versteckt, sondern eher betont und mit Stolz zeigt. Sie erhebt sich wie ein Phönix aus der Asche und schaut von ihrem hoch gelegenen Schloss auf die antike Krypta des Kruzifixes und die Kathedrale, und lächelt ihrem nahe gelegenen Ortsteil Gemini zu.
Gemini
Gemini (lat.: gemelli = Zwillinge): dies ist vermutlich die Namens-Etymologie des Ortsteils von Ugento; seine Gründung ist in der Tat eng verstrickt mit einer alten Legende, die von Zeus erzählt, der in Leda, die Königin von Sparta verliebt war. Eines Tages, während sie am Ufer eines Sees entspannte, beschloss der Vater aller Götter sich in einen Schwan zu verwandeln, um sie aus der Nähe beobachten zu können. Die Frau war so schön, dass Zeus ihr nicht widerstehen konnte und mit ihr eins wurde. Aus dieser Verbindung gingen Zwillinge hervor: Kastor und Polydeukes, die sogenannten Dioskuren. Von den beiden war nur Kastor sterblich und wurde in einer Schlacht getötet, worauf Polydeukes, aus Liebe zu seinem Bruder, verlangte, in das Reich der Toten geschickt zu werden. Zeus, verwundert über so viel Zuneigung, schlug Polydeukes vor, auf die Hälfte seiner Unsterblichkeit zu verzichten und entschied somit, dass die beiden „abwechselnd“ leben sollten, einen Tag als Lebendige im Olymp und einen Tag als Tote im Hades, dem Reich der Toten. Die Dioskuren waren wohlgesinnte Gottheiten, Führung und Rettung der Matrosen bei schweren Stürmen. Die beiden Söhne von Zeus wurden in Gemini sehr verehrt, und wahrscheinlich stammt der heutige Name dieses Ortsteils von Ugento genau von diesem Kult.
Den Spuren der römischen Vergangenheit kann man in den Gässchen der bewohnten Altstadt folgen, bis hin zum Stadtrand und aufs Land hinaus, alles erzählt die Geschichte dieses Ortes und führt einen schließlich bis zu seiner Gründung.
Gemini war die starke Schulter Ugentos, die jüngere Schwester, die in schwierigen Zeiten Kraft beweist. Die Mauern dieses kleinen Vorortes haben dem Bischof Schutz gewährt und den Bewohnern Ugentos, die vor den Zerstörungen der Barbaren und Sarazenen flüchteten. Um sich für Geminis Gastfreundlichkeit zu bedanken, haben die Überlebenden die Altstadt mit imposanten Palästen und Adelshäusern verschönert, die heute noch von dieser „geschwisterlichen Verbundenheit“ zeugen.
Heute ist Gemini ein Ortsteil Ugentos, profitiert von dessen Tourismus im Sommer und schafft es dennoch, seinen ruhigen Charakter beizubehalten. Das Hauptereignis dieses Örtchens ist die „lebende Krippe“, eine Tradition, die die komplette Gemeinschaft miteinbezieht und jedes Jahr zahlreiche Besucher aus der gesamten Region des Salento anlockt.
Geschichte und Denkmäler
Von Ugento zu sprechen, bedeutet eine fast mythologische Geschichte zu erzählen. Die Spuren der Vergangenheit treten durch die heutigen Ausgrabungen an die Oberfläche, jedoch fehlen noch viele Mosaiksteinchen, um das Bild seiner Ursprünge zu vervollständigen. Die Megalithen, die auf dem Gebiet zu finden sind, erzählen von urgeschichtlichen Ansiedlungen, während die im Bürgermuseum aufbewahrten Münzen von einem Stadt-Staat sprechen, mit eigener Münzprägstelle und somit eigens hergestellten Münzen. Im messapischen Zeitalter hieß Ugento Ozan, und konnte als sehr mächtige Stadt selbst Tarent die Stirn bieten. Ozans Reichtum basierte auf dem Meer, die ersten Häfen wurden gebaut, die Schifffahrt und der Handel nahmen kräftig zu. Der intensive Austausch mit Tarent brachte die Kultur der „Magna Grecia“ nach Ugento, und der Fund der Zeus-Statue in dem Gebiet um Ugento geht auf diesen Zeitraum zurück, heute noch Grund großen Stolzes der Stadt.
Als die Römer in der Region Salento eintrafen, begann für Ugento eine Zeit des Verfalls. Die Stadt wurde in Uxentum umbenannt, hat es jedoch nie geschafft, die Kultur des mächtigen Roms zu verdauen.
Ugento hat grauenvolle Plünderungen und türkische Streifzüge erlebt, die die Stadt zerstört haben. Die, die mit Mühe und Not überlebt hatten, errichteten aus den Ruinen der zerstörten Denkmäler und abgerissenen Mauern neue Häuser.
Mit den Normannen konnte Ugento sein Haupt wieder erheben: dort, wo die römische Festung emporragte, wurde ein Schloss gebaut, mit dem Ziel, nicht nur die Stadt zu verteidigen, sondern auch ihre Einwohner, die in das nahe gelegene Gemini geflohen waren, und so nahm die Bevölkerung wieder zu.
Ugento hat es geschickt geschafft, sich neu zu organisieren und hat das Mittelalter – unter verschiedenen Feudalherren – überstanden, wie z. B. den „D’Acquisto“, die die Stadt mit sinnlosen Steuern gequält haben oder den „D’Amore“, die der Stadt wieder Luxus und Pracht zurückgaben.
Die lange Biographie Ugentos steht in den vielen Straßen seiner Altstadt geschrieben, und edel zeigt und bewahrt die Stadt das, was sie aus ihrer bewegten Geschichte geerbt hat.
Die Kathedrale
1880 wurde Ugento von der Idee überrannt, einen Teil des bewohnten Zentrums abzureißen, um Platz für die heutige Piazza San Vincenzo zu schaffen. Auf dem Platz dominiert die großartige Kathedrale, 1700 erbaut und Zeugin eines des ältesten und grandiosen Bischofssitzes in Süditalien.
Die Fassade der Kathedrale ist im neoklassizistischen Stil, mit Säulen, die sich dem hellenistischen Stil wunderbar anpassen, so wie es der Bischof eben wollte.
Große Umbauten, nämlich der graue Anstrich des gesamten Inneren, haben zu einer sprichwörtlich dunklen Periode der Kathedrale beigetragen. Dank der jüngsten Restaurierungen zeigt die Kirche heute wieder ihren ursprünglichen Glanz; von den seitlichen Türen eintretend, besticht die Farbexplosion, an den barocken Altären kommen die lebhaften Original-Farbtöne wieder an den Tag und alles erstrahlt abermals in Glanz und Harmonie.
Das Schloss
Das Schloss überragt auf seiner Anhöhe die gesamte Ortschaft und ist den Besuchern, die aus Nord-Westen kommen, zugewandt. Seine Lage ist nicht zufallsbedingt, die Normannen ließen es genau dort erbauen, wo die römische Festung stand, da man von dort aus geschickt kontrollieren konnte, wer sich dem Ort näherte. Somit diente es in erster Linie der Verteidigung, was an seinem majestätischen und strengen Aussehen gut zu erkennen ist.
Die Feudalherren „D’Amore“ milderten die bedrohlichen Züge des Palastes und verschönerten ihn mit dekorierten Gesimsen und eleganten Ausschmückungen. Die repräsentativen Räumlichkeiten wurden erweitert und damit zog der Luxus in den Palast ein, auch dank der mythologischen Gemälde.
Krypta des Kruzifixes
Außerhalb der Altstadt, auf der Straße Richtung Melissano, befindet sich die Krypta des Kruzifixes, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf das messapische Zeitalter zurückgeht.
Dies ist mit Sicherheit der umstrittenste Platz der Geschichte Ugentos, der heute noch Wissenschaftler überrascht und zum Diskutieren bringt.
Das unterirdische Gewölbe ist vollständig mit Fresken überzogen, was an sich nichts Seltsames ist, würden die Fresken nicht esoterische Darstellungen zeigen und Symbole einer Vergangenheit, die aus Verfolgung bestand und ins römische Zeitalter hineinreicht. Fabeltiere „besiedeln“ das Gewölbe dieser Krypta, zusammen mit Blumen, Obst, sechs- und achtzackigen Sternen sowie rot-schwarz gekreuzten Wappenschilden, die auf Tempelritter hinweisen.
Für viele bleibt diese Krypta des Kruzifixes bis heute ein Geheimnis und erweckt in den Wissenschaftlern immer wieder neue Vermutungen.
Museen
Bei jeder erneuten Ausgrabung in Ugento stößt man auf neue Funde. Die im Laufe der Jahrhunderte gefundenen historischen Funde erzählen die tausendjährige Geschichte dieses Ortes. Der größte Sammler historischer Dokumente war der Baron Adolfo Colosso, berühmtester Sohn der Stadt Ugento, der zwischen 1800 und 1900 fast 800 antike Funde aus dem Gebiet um Ugento zusammengetragen hat. Zu diesen Funden kamen weitere Stücke aus der modernen Zeit hinzu. Die Sammlung „Colosso“ ist heute eine der wichtigsten in der Region Salento, und wird im Museum „Adolfo Colosso“ im Baronspalast gezeigt.
Das archäologische Bürgermuseum Ugentos hingegen befindet sich im Kloster der Franziskaner-Mönche, einem der wichtigsten Gebäude des Altstadtzentrums. Das Gebäude an sich erzählt schon eine eigene Geschichte: es bot den Mönchen bis Mitte des 19. Jahrhunderts Unterkunft, bis es in den Besitz des Staates und somit der Gemeinde fiel. In den 60er Jahren wollte die Stadt all ihre Funde an einem einzigen Ort aufbewahren, und wo wäre dies besser möglich gewesen als im Kloster? So findet man dort im heutigen Bürgermuseum wichtige historische Stücke, wie z. B. die antiken Münzen Ugentos, die von der eigenen Münzprägstelle zeugen und eine Kopie des Zeus Stilita.
Beweisstücke der Spiritualität der Stadt sind im Diözesanmuseum zu sehen, mit goldenen Kelchen, antiken Messbüchern und Statuen aus Papiermaché, wie auch Gemälden, Keramikwaren und wertvollen Stoffen. Die Atmosphäre ist mystisch und bedeutungsschwanger.
Zeus Stilita
Man kann sich das Gesicht der Baumeister nur schwer vorstellen, die bei Ausgrabungen für den Bau eines Privathauses auf die Statue eines griechischen Gottes stießen. Ob sie wohl ahnten, eine der wichtigsten Entdeckungen der Geschichte Ugentos gemacht zu haben? Jahrhundertelang ruhte Zeus in diesem Loch, geschützt durch einen Brocken, der ursprünglich sein Kapitell war. Es ist sehr selten, eine Bronzestatue in fast unversehrtem Zustand zu finden, die auf das Jahr 500 v. Chr. zurückgeht.
Zeus Stilita ist eine stolze Gottheit, der auf sein Volk zugeht, mit einem Blitz in der einen und einem Adler in der anderen Hand. Seine stolze Haltung verkörpert wunderbar die Wichtigkeit dieser Statue, Symbol des großen Ugento, des Glanzes einer mächtigen und reichen Stadt, die im Handelsaustausch mit dem spartanischen Tarent stand.
Die Originalstatue des Zeus ist im Museum von Tarent aufbewahrt, im Bürgermuseum von Ugento kann man ihre perfekte Kopie bestaunen.
Meeresriff
Das Meeresriff von Ugento erstreckt sich auf fast 4 km und verbindet Torre Mozza und Torre Pali miteinander. Im Laufe der Jahrhunderte kam es aufgrund dieses Riffs zu zahlreichen Schiffsbrüchen, unter anderem auch bekannter Persönlichkeiten, wie z. B. Pyrrhos, König der Epiroten, dessen Schiff während einer Fahrt Richtung Tarent in das Riff geriet und die Besatzung zu Tode kam, oder des Handelsschiffes Liesen, das heute noch auf dem Meeresgrund „ruht“ und für viele Taucher eine richtige Touristenattraktion geworden ist.
Zwischen den verschiedenen Riffsteilen ragen 3 Klippen knapp über der Wasseroberfläche hervor, das „Pferd“, die „Stute“ und das „Fohlen“. Ungewöhnliche Namen, die eng mit den türkischen Überfällen und einer Legende verstrickt sind.
Nachdem die Sarazenen Castrignano del Capo und weitere Ortschaften geplündert hatten, kehrten sie zu ihrem Schiff zurück und trafen auf ihrem Weg auf einen alten Hirten mit seinen 3 Pferden, für sie leichte Beute, also nahmen sie ihn samt seiner Pferde gefangen und warfen sie in den Laderaum des Schiffes.
Ihre Überfälle in der Region um Leuca hatten ihnen großen Reichtum beschert und so feierten sie euphorisch ein großes, rauschendes Fest, bei dem auch der gestohlene Wein nicht fehlen durfte. Völlig betrunken schliefen sie ein, ohne den aufziehenden Sturm zu bemerken. Als sie erwachten, waren sie zu sehr damit beschäftigt, ihr eigenes Leben zu retten und keiner dachte mehr an den Gefangenen im Laderaum. Dieser schien dem sicheren Tod geweiht zu sein, als seine Ketten auf einmal entzweibrachen und der Hirte schnell an Deck rennen konnte. Er klammerte sich an den Segelmast und harrte die ganze Nacht so aus, während das Schiff auf das Riff zutrieb und daran zerbarst. Keiner der Türken überlebte diesen Sturm. Bei Sonnenaufgang des nächsten Morgens fanden Fischer den Hirten am Segelmast und seine 3 Pferde lebend, jeweils auf einer Klippe stehend.
Ugento, ohne Glauben und ohne Sakrament
Es geschah in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts, Ugentos Kathedrale war fertiggestellt, ihre Eröffnung jedoch wurde immer wieder hinausgezögert. Der Bischof, ein griesgrämiger und störrischer Mann, hatte für die Kirche eine neue Glocke in Auftrag gegeben, aus wertvollen Materialien hergestellt, mit weichem und melodischem Klang.
Obwohl der Bischof auf die Eröffnungszeremonie drängte, kam es aus verschiedenen Gründen immer wieder zu Verzögerungen, und somit schwieg die Glocke weiterhin und verstaubte. Der Bischof verlor die Geduld und schenkte die Glocke der Gemeinde von Altamura, deren Kirche in der Zwischenzeit eingeweiht worden war. Für Ugento eine untragbare Beleidigung, so dass sich Volk und Klerus vereint gegen den Bischof stellten und keinerlei Kränkung und Schmähung unterließen, die den Prälaten schließlich dazu brachten, den Bischofssitz zu verlassen.
Er setzte sich in die Kutsche, um so weit wie möglich wegzufahren. Außerhalb der Stadt, auf der Höhe der Wallfahrtskirche der Madonna des Lichts, stieg er aus und befreite seine Schuhe vom Staub, um wirklich alles hinter sich zu lassen, was mit diesem Ort verbunden war und rief voller Groll: „Ugento, ohne Glauben und ohne Sakrament!“
Adolfo Colosso
Adolfo Colosso ist heute noch einer der beliebtesten Männer der Stadt Ugento und kann mit Sicherheit als ihr berühmtester Sohn bezeichnet werden. Er wurde am 11. August 1854 in Ugento geboren, nach den ersten Schuljahren wurde er auf väterlichen Wunsch nach Lecce geschickt, um das geisteswissenschaftliche Abitur abzuschließen und danach beschloss er, sich in die Landwirtschaftsschule von Portici einzuschreiben. Die Jahre, die er in Kampanien verbrachte, waren äußerst fruchtbare Jahre für seine Bildung, der junge Adolfo liebte es, Bücher zu lesen und zu studieren. Nach seinem Diplomabschluss kehrte er 1880 nach Ugento zurück und begann, im Familienbetrieb zu arbeiten. Innerhalb weniger Jahre schaffte er es, dank seiner Studien, den Betrieb zu modernisieren, indem er den Fruchtwechsel veränderte und neue landwirtschaftliche Maschinen einführte. Adolfo Colosso nahm auch aktiv am öffentlichen Bürgerleben teil. Ab 1889 vertrat er Ugento im Landrat, und übernahm später weitere Aufgaben, auch dank des Vertrauens, das ihm seine Wähler ununterbrochen schenkten.
1901 verstarb sein Bruder Massimo, seinerzeit Bürgermeister Ugentos, und auf Wunsch des Stadtrates übernahm Adolfo die freigewordene Stelle.
Auch als Bürgermeister schaffte es Adolfo Colosso wichtige Projekte in die Tat umzusetzen, und schaffte es, viele Probleme der Stadt zu beseitigen und in Ugento zahlreiche öffentliche Dienstleistungen zu realisieren.
Abgesehen von alledem, erinnert man sich an Adolfo Colosso in seiner Geburtsstadt auch wegen seiner Leidenschaft archäologische Fundstücke zu sammeln. Seine Sammlung, die jahrelang hinter den Mauern des familiären Baronspalastes verschlossen blieb, wurde kürzlich der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, dank der Stiftung des Museums „Adolfo Colosso“.
Am 14. November 1915 erlitt er bei einem Familienausflug einen Herzanfall und starb wenige Stunden später, im Alter von 61 Jahren.
„CICIRI E TRIA“: Kichererbsen mit Pasta
Eines der ältesten Rezepte der traditionellen salentinischen Küche. Schon vom lateinischen Dichter Orazio erwähnt, der eine Suppe aus Kichererbsen, Lauch und Pasta anpries, hat sich diese Art der Pasta in der Region Salento unter dem Namen „Tria“ verbreitet (vom arabischen Wort „itriyah“ abstammend).
Ein einfaches, aber sehr schmackhaftes Gericht, das während des ganzen Jahres zubereitet wird. Die Hauptzutat sind die Kichererbsen; die Pasta „Tria“ wird einfach aus Hartweizengrieß und Wasser hergestellt, wovon ein Teil in Olivenöl frittiert wird. Wenn ihr keine Zeit habt, die Pasta selbst zuzubereiten, könnt ihr auch frische Tagliatelle kaufen, oder Trockenpasta ähnlicher Form verwenden.
Zutaten für 4 Personen
300 gr trockene Kichererbsen
1 TL Bikarbonat
Grobes Salz (ca. 2 Handvoll)
Chilischoten oder Pfeffer
Salz
1 Zwiebel
4 Lorbeerblätter
Olivenöl
Für die “Tria”:
500 gr Mehl (Hartweizengrieß)
1 TL Salz
Wasser
Zubereitung der Kichererbsen:
Die getrockneten Kichererbsen in einen Behälter geben, ein TL Bikarbonat hinzufügen, eine Handvoll grobes Salz, etwas Wasser dazugeben und alles mit den Händen reiben. Mit ausreichend Wasser bedecken und über Nacht einweichen lassen (mind. 12h). Am nächsten Morgen das Wasser entfernen, die Kichererbsen abspülen und in einen Topf geben, kaltes Wasser dazu und kochen lassen.
In einen kleinen Topf wieder eine Handvoll groben Salzes mit Wasser geben, erhitzen und warm halten, denn dieses Wasser wird für den weiteren Kochvorgang benötigt. Sobald die Kichererbsen kochen, das schäumende Wasser entfernen und dafür das warme Wasser aus dem kleinen Topf hinzugeben. Eine in Stückchen geschnittene weiße Zwiebel mit 3 Lorbeerblättern dazutun. Für ca. 1 weitere Stunde weiterkochen, und immer darauf achten, dass die Kichererbsen komplett mit Wasser bedeckt sind. Sollte Wasser fehlen, immer warmes Wasser ergänzen.
Zubereitung der frischen Pasta “Tria”:
Auf einer Arbeitsfläche Mehl verteilen und in der Mitte eine Mulde bilden. Wasser mit einem TL feinen Salz reingeben und den Teig kneten.
Der Teig muss weich und glatt werden, wie auf dem Foto, wenn also nötig, Wasser hinzufügen. Den Teig weiter kneten bis er „elastisch“ geworden ist.
Mit kreisenden Bewegungen eine Kugel formen. Mit Mehl bestäuben und für mind. 1 Stunde ruhen lassen.
Danach den Teig mit einem Nudelholz zu einem nicht zu dünnen Kreis ausrollen. Mit Mehl bestäuben und den Teig übereinander klappen, bis ein Rechteck entsteht (die Teigenden entsprechend abschneiden, und zwischen jedem „Übereinanderlegen“ immer mit Mehl bestäuben, damit der Teig nicht zusammenklebt). Mit einem Teigrädchen wenige mm breite Bandnudeln schneiden.
Danach die Nudeln sofort aufrollen und mit Mehl bestäuben.
Auf der Arbeitsfläche auslegen und einige Stunden trocknen lassen.
Nicht vergessen, ein paar Teig“reste“, z. B. den „Verschnitt“ oder die ganz kleinen Bandnudeln zur Seite zu legen, die dann frittiert werden. Menge ca. eine Handvoll.
Nun die Zwiebel von den gekochten Kichererbsen entfernen und ein wenig von der Brühe im Topf lassen.
Zubereitung der frittierten Pasta („frizzuli“):
In einem kleinen Topf Olivenöl erhitzen, mit zwei Chilischoten (Menge je nach gewünschtem Schärfegrad). Die zur Seite gelegten Teigreste zusammen mit einem Lorbeerblatt zum Öl hinzugeben. Frittieren, bis sie goldbraun sind, und schon sind die „frizzuli“ fertig.
In der Zwischenzeit einen Topf mit Wasser und Salz vorbereiten. Zum Kochen bringen, die Bandnudeln für wenige Minuten darin kochen. Sobald sie an die Oberfläche kommen (siehe Foto), von der Kochstelle nehmen. Das Kochwasser bis auf einen kleinen Rest abschütten. Nun bei kleiner Flamme wieder auf den Herd stellen. Die Kichererbsen in ihrer „Brühe“ dazugeben. Auch die frittierte Pasta samt Öl beimengen und alles gut umrühren. Falls im Schritt davor keine Chilischoten verwendet wurden, kann man nun mit etwas frischem, gemahlenen Pfeffer abschmecken. Sobald die Pasta leicht anzubrennen beginnt, vom Herd nehmen, anrichten und servieren.
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